Transformator - Kunst im Quartier
"Da war früher eine Wiese"
Idee
"Da war früher eine Wiese"
Idee
Lenzburg verändert sich. Innert
kürzester Zeit sind neue Quartiere entstanden, hat sich das Aussehen von
manchen Strassenzügen gänzlich verändert. Waren es nach der Verkehrsberuhigung durch
die Umfahrungsstrasse zunächst die wenigen Strassenzüge der historischen
Altstadt, die ein neues Gesicht bekamen und Lenzburg mit einem Schlag
wohnlicher werden liess, sind es nun die Aussenquartiere, die sich wandeln.
Auf der weiten offenen Matte der „Widmi“
entsteht ein dicht mit Mehrfamilienhäusern bebautes Quartier. Wer von Ammerswil
her der Stadt zufährt, hat nicht mehr freien Blick aufs Schloss. Er wird von
einem Wohnquartier mit eigenem Park empfangen.
Oder die Othmarsingerstrasse. Einst eine
typische Ausfallstrasse mit Tankstellen, Vorstadthäusern, Bauernhäusern, sind
die Baulücken nun mit zeigemässen Mehrfamilienhäusern mit mächtigen
Glasbalkonen aufgefüllt. Der Charakter der Strasse, inzwischen
verkehrsberuhigt, ist noch unentschieden. Die Breite markiert immer noch eine
wichtige Verkehrsachse.
Mit hoher Geschwindigkeit hat sich das
Industrieareal der Hero beim Bahnhof verändert. Wo noch bis vor kurzem
Industriehallen, Bahngeleise und Bürogebäude dominierten ist innert kürzester
Zeit ein in sich geschlossenes Quartier mit Altersresidenz, Wohnungen,
Spielplatz und Geschäftsräumen entstanden.
Diese von aussen ablesbaren
Veränderungen fordern heraus. Vertrautes ist plötzlich nicht mehr da. Neues
behauptet sich selbstverständlich.
Menschen, die seit Jahrzenten hier
wohnen und leben müssen sich damit auseinandersetzen. Und es kommen neue
Menschen nach Lenzburg, welche die Weite der „Widmi“ nie erlebt haben, für
welche die Hero höchstens noch ein Name ist, der sich mit Lenzburg verbindet.
Mit dem Projekt „Transformator“ möchte die
Kulturkommission Lenzburg auf diese Gegebenheiten reagieren. Sie möchte Künstlern
die Gelegenheit geben, sich mit den Veränderungen auseinander zu setzen und die
neuen Quartierbewohner wie auch die Alteingesessenen gleichermassen auffordern,
sich mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen und diese in den kleinen Räumen,
die möglich sind, mitzugestalten.
In diesem Kunstprojekt geht es darum
· künstlerisch, sei es mit Installationen, Plastiken,
Performances auf die ablesbaren Veränderungen in den drei genannten Quartieren
zu reagieren.
· Den Menschen in diesen Quartieren einen sozialen
Treffpunkt anzubieten, wo sie miteinander in Kontakt kommen können und sich über
die Wünsche und Vorstellungen des weiteren Zusammenlebens austauschen können.
· Der Bevölkerung von Lenzburg einen Einblick in die
neuen Quartiere ermöglichen.
· Mit Hilfe von sozialen Medien eine Community anbieten,
in welcher ein Diskurs über die durch das Kunstprojekt ausgelöste Verfremdung geführt
werden kann und wo über das Projekt hinaus der Kontakt zwischen den
interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern gefördert wird.
Zielpublikum sind zum einen
die Bewohner dieser Quartiere und zwar sowohl die Alteingesessenen wie auch die
Neuzugezogenen. Für sie sind die verfremdenden Eingriffe der Künstler im Alltag
unmittelbar sicht- und erlebbar. Über die Ausstellungen und die begleitenden
Aktivitäten sollen sie miteinander ins Gespräch kommen.
Die Einwohnerinnen und
Einwohner von Lenzburg sind ein weiteres Zielpublikum. Mit den Projekten werden
sie eingeladen, sich mit einem neuen Teil ihres Wohnortes auseinanderzusetzen.
Überregional möchte dieses
Projekt alle kunstinteressierten Personen, die sich auf etwas Neues einlassen
möchten, ansprechen. Das Projekt kann auch als Beispiel gesehen werden, wie man
in einer Gemeinschaft proaktiv mit Veränderungen umgehen kann.